Tuesday 31 March 2009

Das Wochenende

Damit Leute die uns am Wochende besuchen kommen auch mitarbeiten können, arbeiten wir immer von Dienstag bis Samstag. Diesen Samstag waren wir durch einige Besucher verstärkt, eine Gruppe ging das Haus der Familie weiterbauen, andere blieben in Aramitan. Bis ein heftiger Herbstregen einsetzte, konnte an beiden Orten einiges geschafft werden, dann wurde das Wochenende aber herbeigezwungen. 
An den freien Tagen ging jeder so seiner Wege: Manche machten sich auf, das Zentrum Sao Paulos zu erkunden, andere besuchten einen Kunstmarkt... Ausruhen von der anstrengenden Arbeit war ebenfalls eine beliebte Option. 
Bis Juli vergangenen Jahres hatte ich für ein Jahr im Viertel Horizonte Azul, was nicht weit weg von Aramitan liegt, als Freiwilliger im Projekt Monte Azul gearbeitet. Am Sonntag zog ich los, um am Montag Christina und Jessica ein wenig zu zeigen, wo ich im vergangenen Jahr, bevor ich zu YIP ging, gelebt und gearbeitet hatte. Später am Montag gingen die beiden nach Sao Paulo, ich machte mich auf den Weg, verschiedene Freunde und Familien aus alten Zeiten wiederzusehen. Und irgendwie war dann der Tag der Geschichen: Mädchen schwanger mit 13, andere mit 16 von Drogenabhängigem, dann ein Familienvater, der früher im Projekt gearbeitet hat und seine Familienverantwortung vergisst... Und alles in der Nachbarschaft, Menschen die man kennt. In Sao Paulo ist vieles verrückt und leider oft im negativen Sinne. Aber die Brasilianer nehmen es nicht immer so auf. Das Leben sei ganz gut in Brasilien sagte und ein Ladenbesitzer in Horizonte Azul, "nur ein wenig unorganisiert". Das Unorganisation so viele Probleme mit sich zieht, kann ich schwer nachvollziehen. "Manchmal habe ich den Eindruck, die Menschen denken einfach nicht nach" sagt mir eine Freundin. Das klingt mir schon eher plausibel und ist simpel und einfach.
Die Arbeit hier ist ebenfalls simpel und tut gut: Erde schaufeln, Steine schleppen, Räume streichen... einen schönen Ort entstehen lassen, mit den Händen in der Hand. "Creating hope and trust for the future" lautet der Wahlspruch von Aramitan. Interkulturelle, gemeinsame Arbeit, verschiedene Denkweisen an einem Ort wirken zu lassen, öffnet Räume. So ist es sehr spannend mit internationelen Jungen Leuten und jungen Brasilianern an einer Vision zu arbeiten, gemeinsam für eine bessere Zukunft und Fettecken im Denken. Ein Aspekt von Workcamp eben.
Christoph

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