Wednesday 11 March 2009



Notizen eines Workcamps

 

Aramitan Montag, 9.3.2009

 

Ein Jahr nachdem ich mein Freiwilligenjahr in Monte Azul, Brasilien beendet hatte, wollte ich unbedingt wieder nach Brasilien fahren. In den Semesterferien war es dann soweit. Die Tickets waren gekauft, die Koffer gepackt. Ein Monat Brasilien konnte beginnen. Nachdem ich eine Woche lang Monte Azul, die Peinha und das Zentrum Sao Paulos besucht und viele viele Freunde wiedergesehen hatte, wollte ich schon am Freitag nach Aramitan gehen. Doch dann bekam ich noch eine Einladung ein Wochenende lang den 15. Geburtstag eine Freundin mitzufeiern. Der 15. Geburtstag eines Mädchens hier in Brasilien ist ganz besonders wichtig, es ist der symbolische Übergang vom Mädchen zur Frau. Also verbrachte Ich das Wochenende mit einer Großfamilie und deren Freunden auf einem Landgut nördlich von Sao Paulo. Als das Fest dann Sonntag Nachmittag zu Ende ging, machte ich mich Auf den Weg Richtung Aramitan, denn außer dem Workcamp sollte es an diesem Abend noch einen offenen künstlerischen Abend, kurz Sarau geben. Nach mehreren Bussen, zwei verschiedenen Zügen und zwei Kilometern zu Fuß kam ich fünfeinhalb Stunden später in Aramitan an. Von weitem hörte ich schon Gesang, trommeln und Saxophon. Obwohl ich in 2007 nur einmal kurz in Aramitan war, fühlte ich mich gleich zu Hause, war froh, den Weg bis hierhin geschafft zu haben. Als ich dann am Eingang ankam kamen mir die, sich auf den Heimweg begebenden Gäste bereits entgegen... Dennoch gab es noch ein allseitiges freudiges „Hallo“ und „wo warst du denn?“ - „warum kommst Du erst jetzt?“

Am nächsten Morgen haben wir dann nach dem Frühstück erst einmal Klarschiff gemacht. Aufgeräumt gefegt, gespült und geputzt. Zum Glück gab es wieder Wasser, so dass auch dem Brasilianische Hygienebedürfnis genüge getan werden konnte.

Nach dem Mittagessen ging dann die Arbeit des Workcamps los: Weil am Vortag Daisuke mit einer japanischen Studentengruppe angekommen war, waren wir insgesamt 35 Workampteilnehmer. Aber natürlich gab es auch genügend Arbeit für alle! Untern anderem haben wir Fenster abgeschliffen und gestrichen. Fenster von Farbe und Schmutz befreit, Wände abgeschliffen, damit diese gestrichen werden können. Und dann haben wir und vor allem auch die Japaner unermüdlich Mengenweise Beton angemischt, um ein Fundament für einen Parkplatz und eine Hangbefestigung zu gießen. Als die letzte Schubkarre Beton geleert war, war es bereits fast dunkel und Zeit sich auf die in der Zwischenzeit frittierten Teigteilchen zu stürzen.

Nach einer Dusche und einem superleckeren brasilianischen Abendessen ist der Tag perfekt, um ihn mit ein bisschen Forró und Samba ausklingen zu lassen und den Grillen zu lauschen...   

 

Herzliche Grüße aus Brasilien von Andreas 

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